Themenabend mit Tarek Al-Wazir, Dr. Sabine Mauderer und Matthias Stapelfeldt. Moderation: Dorothee Holz
19.00 – 21.30 Uhr Vorträge und Diskussionen
Der Klimawandel ist weltweit spürbar. Durch das Pariser Klimaschutzabkommen zur Begrenzung der Erderwärmung sind auch die Folgen des Klimawandels für das globale Finanzsystem verstärkt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Fakt ist, dass der Klimawandel und die Klimapolitik Auswirkungen auf den Finanzsektor haben, denn Klimarisiken sind auch finanzielle Risiken. Dr. Sabine Mauderer, die im Vorstand der Deutschen Bundesbank für das Thema Sustainable Finance zuständig ist, sieht Zentralbanken in der Rolle eines Katalysators für ein nachhaltiges Finanzsystem. Sie fordert mehr Markttransparenz und eine breitere öffentliche Debatte, damit finanziellen Risiken begegnet und sie richtig erfasst und gemanagt werden können. Entscheidend dabei sind eine valide Datenbasis und einheitliche Kriterien. Dem stimmt Matthias Stapelfeldt, Mitglied des Vorstands des Forums Nachhaltige Geldanlagen, zu. Bei nachhaltigen Investments müssten die sogenannten ESG-Kriterien* berücksichtigt werden. Gegenwärtig gibt es jedoch noch kein einheitliches Verständnis davon, wie nachhaltige Finanzprodukte gestaltet sein sollen bzw. können, sodass gerade beim Privatkunden viele Fragezeichen zu Green Finance auftauchen. Ohne privates Kapital wird es jedoch nicht möglich sein, die europäischen Klimaschutzziele zu erreichen, so Tarek Al-Wazir. Es bleibt die Frage, wie und was es braucht, um Nachhaltigkeit in der Finanzbranche langfristig zu etablieren.
* Abkürzung für englisch Environment, Social, Governance (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung)